Eigentlich wollte ich in Costa Rica ja Faultiere umarmen. Rückblickend bin ich froh, dass wir das nicht gemacht haben und erkannt habe wie doof die Idee war und wie viel mehr Costa Rica zu bieten hat.
Wer eine Reise nach Costa Rica machen will muss sich eigentlich 2 Dinge überlegen: Rumreisen und möglichst viel von dem Land sehen oder Entspannen und Surfen. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Wen Ersteres interessiert, der kann jetzt eigentlich aufhören zu lesen. Für einen entspannten Strandurlaub in Costa Rica muss man sich dann nochmal zwischen der Karibik und der Pazifikküste entscheiden. Sie liegen etwa 8 Autostunden entfernt. Da man nur an der Pazifikküste vernünftig Surfen kann fiel uns die Entscheidung leicht.
Easy peasy nach Costa Rica.
Es gibt viele Wege nach Costa Rica. Die meisten fliegen über San Jose, die Hauptstadt. Es gibt hier sogar Direktflüge. Man ist allerdings in San Jose etwa 4h von den schönen Küstenorten entfernt. Was viele jedoch nicht wissen: An der Pazifikküste gibt es auch einen kleinen Flughafen, der von vielen US Flughäfen oder Panama direkt angeflogen wird, Liberia (LIR). Bedeutet, ihr müsst 1x umsteigen und seid in ca. 18h dort. Wir sind mit Lufthansa und United über Houston geflogen.
First stop: Tamarindo
Um die Anreise so entspannt wie möglich zu gestalten, habe ich gedacht es wäre eine gute Idee das erste Hotel in der Nähe des Flughafens Liberia zu buchen. Einer der ersten Küstenorte, etwa 1h von Liberia entfernt, ist Tamarindo. Hier haben wir das Hotel La Ramona Charming Hotel gebucht. Allerdings hat uns der Ort Tamarindo selbst und auch das Hotel nicht besonders gut gefallen. Der Ort ist sehr touristisch und der Strand total voll. Das Hotel war stellenweiße sehr schön, aber teilweise echt runtergekommen. Daher würde ich es nicht unbedingt empfehlen.
Restaurants in Tamarindo
Mamato Beach Club- wen es doch mal an den total überfüllten Strand verschlägt der sollte den Tag unbedingt im Mamato Beach Club verbringen. Wir waren mehrere Stunden dort und haben es uns mit Mittagessen, Smoothies, Eis und Cocktails gut gehen lassen!
Green Papaya Taco Bar- Hier kann man auf Schaukeln und zu sensationeller Life Musik seine Tacos geniessen. Die vegane Variante ist der Hammer!
Main Stop: Nosara
Alles was ich über diesen Ort vorab gelesen hatte, hat mich begeistert. Einer der besten Surf Spots der Welt. Eine Blue Zone, einer der 10 Orte weltweit, an dem die ältesten Menschen leben. Warum? Das ist nicht wirklich bewiesen. Man geht aber davon aus dass es eine Mischung aus Ernährung, Nähe zum Meer und Glücklichsein ist. In Nosara legt man unheimlichen Wert auf Nachhaltigkeit und ein Leben im Einklang mit der Umwelt. Klang nach meinem Paradies. Und das war es auch. Ich hätte 4 Wochen oder länger dort bleiben können.
Unterkünfte in Nosara
Vorab gesagt Nosara und Costa Rica allgemein ist kein günstiges Pflaster. Da uns Tamarindo nicht so gut gefallen hat sind wir 2 Tage früher dort abgereist und haben uns Hals über Kopf 2 Nächte in einem Luxushotel, dem The Guilded Iguana gegönnt.
Ein Traum! Vom Service bis hin zum Design über das Essen ist dieses Hotel einfach eine Oase zum Entspannen. Das Hotel hat zwar keinen Kids Club oder ähnliches, ist aber mit einem Kinderpool, Kinderspielzeug am Pool und im Restaurant und speziellem Kindermenü sehr kinderfreundlich. In Nosara liegen Hotels generell nicht direkt am Meer, da eine Bebauung am Meer wegen dem Naturschutzgebiet nicht erlaubt ist. Der Trampelpfad zum Meer ist aber nur 100-200m lang und in 5 Minuten ist man unten. Die Abreise dort fiel uns nach 2 Tagen natürlich mega schwer. Mit 350 EUR pro Nacht hat es uns die Urlaubskasse allerdings mehr als gedankt.
The Sunset Shack
Unser Haupthotel war dann für weitere 8 Nächte das The Sunset Shack, halb so teuer wie The Gilded Iguana, aber nicht weniger empfehlenswert! Ich würde es als Eco Boutique Hotel bezeichnen. Die Ausstattung ist Basic, aber stylish. Es ist genau das da, was man braucht um sich pudelwohl zu fühlen. Und das alles im Einklang mit der Natur. Ein Salzwasserpool, Refillable Beauty Artikel und das Essen im Restaurant Al Chile wird ausschließlich lokal besorgt. Die Auswahl bei Frühstück und Abendessen ist daher nicht riesig, aber wir haben sehr oft uns sehr gern dort gegessen. Durch die Lage mitten im Dschungel wird man morgens von den Brüllaffen geweckt und trifft am Pool jeden Tag 1m lange Leguane.
Bei meiner Recherche ist mir dieses Hotels noch positiv ins Auge gefallen. Eine Apartment Anlage mit super schönem Design. Hier lohnt es sich aber erst, wenn man eine Reise mit 4 Erwachsenen unternimmt, da die Villen immer 2 Schlafzimmer haben.
Restaurants in Nosara
Die Küche in Costa Rica ist überwiegend lokal beeinflusst. Gerichte wie Tacos, Burritos oder Ceviche wie sie in Mittelamerika üblich sind bekommt man fast überall. Außerdem hat Nosara eine ausgeprägte Health Food und Vegan Kultur.
Al Chile
Unser Hotel Restaurant. Hier haben wir oft und gern zu Abend gegessen. Man sitzt wunderschön im Garten. Die Karte ist einfach aber authentisch.
La Luna
Oh mein Gott, dieser Ort! Das La Luna liegt direkt an der Playa Pelada. Restaurants am Meer sind in Nosara die absolute Ausnahme, da eine Bebauung der Küste nicht erlaubt ist. Direkt vor dem Restaurant geht die Sonne unter. Das Essen ist lecker, aber hat auch seinen Preis! Zudem muss man mehrere Tage im Voraus einen Tisch reservieren.
Go Juice
Das Go Juice ist eigentlich kein Restaurant sondern ein Food Truck. Dort gibt es super leckere Smoothies und Fruit Bowls, die auch als Quick Lunch super lecker sind und absolut die gesunde Alternative zu Pommes am Pool.
La Oliva
Pizza Pizza Pizza. Nicht wirklich Costa Rica, aber LECKER! Aber Achtung, die Boutique nebenan in einem ausgebauten Caravan hätte ich von oben bis unten leer kaufen können.
Rosi’s Soda Tica
Perfekt für einen günstigen authentisch Costa Ricanischen Lunch. Hier gibt einfaches, ehrliches Essen, wie die Casadas, das Nationalgericht aus Reis, Bohnen und Gemüse.
Unternehmungen in Nosara
Surfen!
Wer Surfen lernen will oder es sogar schon kann ist in Nosara 100% richtig. Wenn ich gerade daran denke fährt es mir regelrecht in den Magen vor Sehnsucht danach mit einem Surfbrett unter dem Bauch auf dem Wasser zu liegen und nach der nächsten Welle zu paddeln. Ich bin Anfänger, habe auf Fuerteventura und in Sri Lanka einen 1-Tages-Surfkurs gemacht, aber so einen Spaß und so einen Fortschritt wie in Nosara hatte ich noch nie! Playa Guiones ist weltweit bekannt als einer der besten Surfstrände. Je nach Gezeiten eignet sich das Wasser besser für Anfänger oder für Fortgeschrittene, sodass man sich im Wasser eigentlich nicht in die Quere kommt. Meine Surflehrerin war Kaari von der Selva Surf School. Eigentlich reisen wir nie an einen Ort zweimal, weil wir so viel wie möglich von der Welt sehen wollen. Nach Playa Guiones will ich nochmal. Unbedingt.
Beach!
Um Nosara herum gibt es eine Reihe schöner Strände, die man ganz einfach mit dem TukTuk oder einem Mietwagen erkunden kann.
Playa Guiones
Der Hauptstrand in Nosara um den herum sich zahlreiche Surfhotels tummeln. Die Wellen sind perfekt zum Surfen. Es ist ein Naturstrand an dem es keinerlei Bars oder Liegen oder ähnliches gibt. Dafür ist der Vibe super und der ganze Ort trifft sich abends zum Sonnenuntergang auf ein Bier oder ein paar Wellen. Achtung: An diesem Strand gibt es quasi keinen Schatten. Man sollte also für einen längeren Aufenthalt einen Schirm oder ein Zelt mitbringen.
Playa Pelada
Der Strand direkt neben Playa Guiones. Es gibt sogar einen kleinen Trampelpfad zwischen den Stränden. An der Playa Pelada muss man unbedingt zum Sonnenuntergang gewesen sein. Das Panorama ist ein Traum.
Playa Garza
Garza ist ein kleines Fischerdorf. Der Strand ist ok. Was uns aber wahnsinig gut gefallen hat war in der Pilos Bar zu sitzen und bei einem Ceviche und Shrimp Pasta einfach aufs Meer zu schauen. Wir haben wirklich beim ersten Blick 2x überlegt ob wir echt in diese Bar gehen wollen, weil sie für europäische Verhältnisse recht runtergekommen aussieht. Das Essen war aber super lecker und der Ausblick ein Traum!
Playa Barrigona
Hier sollte man sich schon ein Taxi oder einen Mietwagen nehmen. Playa Barrigona ist etwas weiter weg von Nosara und so abgelegen, dass man sicher kein Tuk Tuk findet, das einen wieder zurück bringt. Dort angekommen, solltet ihr den Strand unbedingt bis ganz ans Ende laufen! Dort warte schattige Plätzchen mit vielen Palmen und allem was die Natur so zum Spielen für Kinder bereit hält.
Regenwald & Natur!
Zugegeben, wir sind echt nicht viel rumgefahren in Costa Rica. Im Vergleich zu den meisten Costa Rica Touristen, die sich in 2 Wochen das ganze Land anschauen, haben wir es uns einfach in Nosara gut gehen lassen und nur 1 großen Tagesausflug gemacht. Der beinhaltete aber tatsächlich ALLES, was man sich unter Costa Rica so vorstellt.
Etwa um 8 Uhr ging es mit dem Mietwagen los Richtung Rio Celeste in den Torino Nationalpark. Wer es schafft sollte am besten noch früher losfahren. Die Fahrt dauert etwa 3-4 Stunden. Dann ist man mitten im Regenwald. Die Temperatur sinkt von 35 auf 25 Grad, dafür verdoppelt sich die Luftfeuchtigkeit. Für die Wanderungen rund um den Rio Celeste sollte man schon recht sportlich unterwegs sein. Insbesondere die 250 Stufen runter zum Wasserfall (und wieder rauf) hatten es mit Levi in der Trage echt in sich. Aber der Anblick des Rio Celeste Wasserfall ist wirklich der Hammer! Im Wasserfall selbst darf man nicht baden. Weiter unten, wo man nochmal mit dem Auto halten kann, ist eine Stelle wo man in dem hellblauen Wasser baden kann.
Nach der Wanderung sind wir zu einer kleinen Lodge gefahren, die ein kleines Grundstück Regenwald verwaltet, die Finca Verde Lodge. Dort gibt es jede Menge Tiere, unter anderem auch Faultiere. Ich wollte auf keinen Fall so eine Faultier-Touri Aktion in Costa Rica machen. Mit der Finca Verde Lodge hatten wir ein gutes Gefühl, dass wir eine nachhaltige Einrichtung besuchen, die die Tiere nicht einsperrt und sie nicht schutzlos den Touristenmassen aussetzt. Es gibt dort keine Zäune, die Tiere können, müssen aber nicht dort sein. Und wir hatten Glück. In einem der Bäume haben wir tatsächlich eine Faultierfamilie entdeckt, sogar mit einem süßen kleinen Faultierbaby.
Budget
Ich habe sehr, sehr lange nach guten und günstigen Flügen für Costa Rica gesucht. Das Zauberwort heißt Geduld. Fangt frühzeitig an zu planen und schaut immer wieder (im Inkognito Browser) nach den Preisen. Sie waren zeitweise über 800 EUR p.P. Letztlich habe ich sie für 600 p.P. bei Lufthansa ergattert.
Hotels in Costa Rica sind sehr teuer, wenn man nicht gerade Backpacking macht. Im Schnitt haben wir pro Nacht etwa 200 EUR gezahlt, mit Frühstück. Wir waren 12 Nächte in Costa Rica. Levi war zum Zeitpunkt der Reise 2 Jahre und 11 Monate alt.
Gesamtreisebudget: 4.200 EUR
(nicht enthalten sind Transfers, Mietwagen, weitere Verpflegung und Eintritte)